
Wer in den 80ern aufgewachsen ist, erinnert sich vielleicht an die goldene Ära des Fernsehens: Zeiten, in denen das Abendprogramm noch ein gemeinsames Ritual für die ganze Familie war. Inmitten dieser Epoche erstrahlte eine Serie namens “Ohara”, die trotz ihrer kurzen Laufzeit von nur einer Saison einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
“Ohara” ist kein typischer Krimi. Sie zeichnet sich durch ihre komplexe Charakterzeichnung und ihre ungewöhnliche Prämisse aus: Der Protagonist, Jim O’Hara, verkörpert von dem vielseitigen Peter Weller, ist ein ehemaliger Staatsanwalt, der aufgrund seines unorthodoxen Vorgehens und seiner Neigung zur Manipulation entlassen wurde. Nun arbeitet er als Privatdetektiv und gerät in die Tiefen der kriminellen Unterwelt, um Fälle zu lösen, die für die Polizei zu heikel sind.
Was “Ohara” jedoch wirklich einzigartig macht, ist die düstere und vielschichtige Figur des Protagonisten. Jim O’Hara ist kein klassischer Held. Er ist komplex, moralisch fragwürdig und oft selbstzerstörerisch. Sein scharfer Verstand und seine Manipulationskünste ermöglichen es ihm, an Informationen heranzukommen, die anderen verborgen bleiben. Doch seine Methoden sind nicht immer ehrenhaft, was ihn in einen permanenten Konflikt mit dem Gesetz bringt.
Der Schauplatz der Serie ist ebenfalls ein wichtiger Faktor für ihre Atmosphäre: Die düsteren Gassen und Neonbeleuchtungen von Los Angeles in den frühen 80ern verleihen der Geschichte eine raue und authentische Note. Die Musik unterstreicht die Stimmung perfekt, wobei Synthie-Sounds und jazzige Melodien eine Mischung aus Spannung und Melancholie erzeugen.
Ein Blick auf die wichtigsten Charaktere:
Figur | Darsteller | Beschreibung |
---|---|---|
Jim O’Hara | Peter Weller | Ex-Staatsanwalt, Privatdetektiv mit moralischen Ambivalenzen |
Maggie | Susan Ruttan | Jims Sekretärin und Vertraute, die ihm oft den Verstand rettet |
Lt. Mike Donovan | Richard Masur | Polizeibeamter, der Jim O’Hara zwar respektiert, aber auch misstraut |
“Ohara” ist eine Serie, die sich nicht scheut, komplexe Themen wie Korruption, Justiz und Moral anzusprechen.
Jim O’Hara steht ständig vor Entscheidungen, bei denen es keine eindeutigen Antworten gibt. Er muss seine eigenen moralischen Grenzen auf den Prüfstand stellen und kämpft mit den Konsequenzen seiner Handlungen. Diese Ambivalenz macht ihn zu einer faszinierenden Figur, die den Zuschauer immer wieder aufs Neue in ihren Bann zieht.
Die Serie bietet neben spannenden Kriminalfällen auch eine interessante Studie über menschliche Schwächen und Moralvorstellungen. Wer sich für anspruchsvolle Serien mit einem Hauch Nostalgie interessiert, sollte “Ohara” unbedingt auf dem Zettel haben. Es ist ein wahres Juwel der Fernsehgeschichte, das trotz seines Alters nichts an seiner Faszination verloren hat.